Seeleute: Nur jeder fünfte besteht Prüfung

[Hardinero]

Philippinische Seeleute sind bei internationalen Reedereien sehr beliebt. Sie sind daher auf vielen Schiffen auf allen Weltmeeren anzutreffen.

Bei der Ausbildung zum Bachelor of Science in Marine Engineering oder Marine Transportation, die an Akademien stattfindet, besteht aber nur einer von fünf Prüflingen. Und dies, obwohl sich eine Rekordzahl von Studenten einschreiben.

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Einer der Gründe, woran das liegt, sind zu wenig Schiffe, die für die Ausbildung der Seeleute zur Verfügung stehen. Die Philippinen verfügen schlicht nicht über genügend Schiffe. Ähnlich sieht es auch international aus.

Die Studenten müssen drei Jahre an den Akademien die Theorie studieren und ein Praktikum für ein Jahr absolvieren.

Deshalb sollen die Ausbildungsstätten durch ein neues Gesetz künftig sicherstellen müssen, dass es Einrichtungen und "Mechanismen" gibt, damit die jungen Leute letztlich auch in der Lage sind, ihre Ausbildung zügig zu absolvieren.

Philstar

[Speedy]

Vermutlich liegt es aber meist an anderen Gründen:
- Kein Geld mehr
- Keine Lust mehr
- Andere Arbeit gefunden

In jedem Fall ist die Quote, auch angesichts der teuren Ausbildung, mehr als übel.   

[JFS]

Und wenn Jungs dann doch die Prüfung bestanden haben, ist es sehr schwer eine Firma / Schiff zu finden, welches die frisch gebackenen "Deck Cadets" aufnimmt, um dort ihr "Apprentice" / Praktikum machen zu können.

Der Sohn eines unserer Neffen sitzt nach bestandener Ausbildung auf einer Seemannschule in Davao schon seit drei Monaten bei Verwandten in Manila, und wartet auf einen Platz auf einem Schiff, den ihm die Personalagentur versprochen hat.

Da nützt es auch sehr wenig das ein Kapitän aus der weitläufigeren Verwandtschaft, welcher auch bei dieser Firma arbeitet, dort für ihn interveniert hat.

 

Haben die Jungs dann endlich ihr "Apprentice" absolviert und die kompletten Zeugnisse, geht derselbe Zirkus wieder von vorne los, bis eine Personalagentur ihnen einen Platz als Seemann auf einem Schiff besorgen kann.

 

Unser Neffe, dem wir vor vielen Jahren die Ausbildung bezahlt haben, und die mich nicht nur viel Geld, sondern auch viele Nerven gekostet hat weil alles so lange dauert, fährt nun schon seit einigen Jahren auf Containerschiffen der dänischen MAERSK Reederei. Er ist dabei bei der firmeneigenen Personalagentur von MAERSK Philippines angestellt.

Er wird dort aber immer noch als "Ordinary Seaman" geführt und wartet immer noch auf seine Beförderung zum "Able Seaman", was natürlich auch mit mehr Heuer verbunden wäre.

Die nötigen weiterführenden Lehrgänge hat er schon alle während seiner Heimaturlaube absolviert.

Aber da lässt man ihn immer noch hängen. Da spart sein Arbeitgeber natürlich viel Geld.

Würde er aber bei einer anderen Reederei anheuern, müsste er auch wieder ganz klein und von ganz unten anfangen…

[Pirat99]

Das ist ein sehr trauriges Kapitel in den Philippinen. Aber nicht nur bei den Seamen sondern auch in vielen anderen Jobs.
Ich finanziere derzeit dem Sohn meiner Freundin die Lehre zum Automechaniker (Automotive).
Diese Ausbildung ist in 4 Bereiche aufgeteilt (NC I - NC IV)
NC I hat er in Olongapo auf dem SBCI absolvieren können. 
Aber NC II gibt es in ganz Zambales nicht, weshalb wir dann nach Urdaneta sind um Ihn dort anzumelden.
So eine Ausbildung kostet locker mal ca 250.000 Piso mit den Nebenkosten.
Da sollte man doch erwarten, dass man dies zügig durchlaufen können.
Aber auch hier scheitert es an den Ausbildungskräften. Mir scheint es, als ginge es dabei nur darum, den Schülern (oder ihren Eltern) 
das Geld aus der Tasche zu ziehen 

[Speedy]

Ist zwar OT, aber zu meiner Zeit gab es die KFZ-Kurse beim staatlichen TESDA kostenfrei. Oder so gut wie kostenfrei.