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Minigeschichten von den Philippinen
Leider hatte ich mir einen Norovirus eingefangen, deswegen war es die letzten Tage ruhig.

Gestrandet!

Im August 2017 sollten meine Tochter mit meiner Frau und den beiden Enkeln (3 Jahre, 7 Monate) von GenSan nach Deutschland fliegen. Am Mittwoch morgen 3 Uhr philippinische Zeit (Dienstag 21 Uhr bei uns) entschied meine Tochter zu reisen. (Der ältere meiner Enkel hatte Fieber und eine "pfeifende Lunge". Der Arzt in Gensan hatte am Vortag Antibiotika verschrieben und am morgen war es etwas besser als am Abend) Ich verfolgte deren Flug im Flight Radar und ging dann um zwei ins Bett, weil sie zeitlich gut lagen und somit ihren Anschlußflug in Peking erreichen sollten. Um 7:20 weckte mich mein Sohn, um mich zu informieren, dass meine Familie den Flug in Peking verrpasst hatte. Ich checkte sofort den Flight Radar und sah, dass sie in der letzten Stunde der Flugzeit knapp 1 1/2 Stunden verloren hatte. (Wahrscheinlich in der Warteschleife vor der Landung) Wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn sie in Peking nicht so ne doofe Regelung bezüglich Immigration hätten. In anderen Flughäfen verläßt man den internationalen Teil nicht und muß nicht durch den Zoll usw. In Peking schon. Bei der Immigration gaben sie keinerlei Priorität denen, die dringend einen Anschlußflug erreichen mußten. Auch die zwei kleinen Kinder (3 Jahre und 7 Monate alt) machten keinen Eindruck bezüglich vorlassen. Also waren weitere 40 Minuten weg. Als sie zum Gate kamen, war der Flieger gerade am losrollen. Die Nachricht,dass sie gestranded waren kam über die Philippinen und alle Kontaktversuche blieben erfolglos bis 10 Uhr am Vormittag. Da hatte ich dann kurz Kontakt. Zuerst mit dem Telefon, danach noch mit Skype- Sie brauchten Geld, da die Wechselstuben dort entweder zu waren mangels Devisen bzw keine Pesos nahmen. Sie hatten nämlich 200k Pesos dabei, de ihnen in Manila abgenommen worden wären, wären sie gefunden worden. Ich hatte sie extra noch darauf hingewiesen, in Manila zu wechseln. Dusel gehabt!  Euro hatten sie nur 200. Der Kontakt brach dann ab und ich war nicht mehr in der Lage sie zu kontaktieren. Ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, konnte aber niemanden erreichen. Die deutsche Botschaft, deren Bereitschaftsnummer ich angerufen hatte, konnte sie auch nicht erreichen. Am Abend um sechs Uhr kam dann eine SMS über die Philippinen, dass sie auf einem Flug sind und um 8 Uhr in Berlin ankämen. Ich war erleichtert auch wenn ich nicht wußte mit welcher Fluglinie sie kommen würden. Das fand ich dann über das Internet heraus. Gab nur 2 Möglichkeiten: Entweder mit China Southern/KLM via Amsterdam oder mit Air China/Lufthansa via München. Also fuhr ich dann heute morgen nach Berlin und sie kamen dann über München. Zahlen mußten sie nichts mehr.

Aber nun zu den Geschehnissen in Peking wie von meiner Familie geschildert: Nach dem Abbruch des Chats sind die vier in den Terminal drei gegangen um mit Air China zu sprechen. Auf dem Weg dorthin wurde meiner Frau das Handy aus der Hand gerissen. Die wollten - wie Hainan Airlines zuvor - nicht verantwortlich sein, letztendlich sei ja die Immigration schuld und sie müßten sich neue Tickets kaufen. Meine Frau schimpfte mit der Airline, warf ihnen Rücksichtslosigkeit vor wegen der kleinen Kindern und schimpfte über die nicht vorhandene Hilfsbereitschaft. Dermaßen allein gelassen zu werden sei kein Geschäftsgebaren usw. Eine Chinesin - eine Kundin - schaltete sich ein. Diese Chinesin war amerikanische Staatsbürgerin, sprach also fließed Englisch aber eben auch Mandarin und half aus. Also bekamen sie einen Flug um Mitternacht, der im übrigen nicht standby war, wie mir die SMS aus den Philippinen sagte. Das nächste war der Verbleib des Gepäcks. Nach einigen Anrufen fand es sich, es war bei Heinan Airlines. Natürlich konnte das Gepäck nicht an Air China weiter geleitet werden, also half die Chinesin meiner Frau und sie gingen in den anderen Terminal. Hainan brauchte drei Stunden, um das Gepäck ausfindig zu machen und sie kamen zurück, wo meine Tochter wartete. Die Frau hatte meiner Frau auch 10k Pesos in Yuan gewechselt, den Rest und die Pesos wechselten wir am Flughafen in Berlin in Euro zu einem miesen Kurs. Nun war es auch schon an der Zeit sich in den Transitbereich zu begeben, da der Flug abging. Ohne die Hilfe dieser netten Chinesin sässe meine Familie wohl immer noch in Peking. Ich bin dieser Frau sehr dankbar. Es ist schön, dass es solch hilfsbereite Menschen gibt.

Meine Familie erzählte auch noch, dass die Polizei sie nur dumm anschaute, als sie wegen des geklauten Handys vorsprach. Alle Menschen, die sie  nach dem Weg fragten waren sehr unfreundlich und die einzige Antwort war immer "yellow logo". Das haben sie natürlich nie gefunden, das gab es nämlich nicht. Meiner Tochter dämmerte es nach einer Weile. Die meinten wohl "yellow you go" und das hieß, sie sollten der gelben Linie folgen, die da scheinbar auf dem Boden aufgemalt ist. Kaum jemand im Flughafen spricht Englisch und die es konnten, hatten einen so grausamen Akzent, dass sie meist nix oder nur wenig verstanden. Die beiden haben ja schon einige Flughäfen gesehen, aber das war der schlimmste meinten sie. Null Service und keinerlei Freundlichkeit.

Dahingegen hatten sie lobende Worte für den Flughafen in Manila, wo sie beim Einchecken nach vorne gerufen wurden, auch bei der Immigration wurden sie bervorzugt wegen der Kinder usw. Besser sei es noch in München gewesen, denn dort habe man sich auch bemüht und ihnen zwei Assistenten zur Seite gestellt, die beim umsteigen halfen, da auch hier die Zeit knapp war.
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RE: Minigeschichten von den Philippinen - von Kaithoma - 21-12-2024, 12:25

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