Zu diesem Thema zeige ich Euch hier einmal einen Eintrag aus meinem "Philippinen-Tagebuch", welches ich monatlich für interessierte Verwandte und Freunde in Deutschland herausgebe.
Dieser Artikel mündet dann auch noch eine "Minigeschichte" zum Thema. Viel Spaß beim Lesen...
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Freitag, 07.07.2023
Heute Vormittag war ich in Hagonoy in der "Barangay Hall", also dem "Gemeindebüro".
Ich muss nämlich als "Auslandsrentner" für die Rentenversicherung jährlich eine Lebensbescheinigung vorlegen, damit sie sehen, das ich noch auf dieser Welt bin, und sie die Rente noch weiter bezahlen müssen.
Das von mir vorausgefüllte Formular von der Rentenversicherung muss bei der Gemeinde nur noch mit Unterschrift des Ortsvorstehers, Datum und Stempel versehen, und dann an die Rentenversicherung zurückgeschickt werden.
Für die ganze Prozedur habe ich eine gute Lösung gefunden, denn der Schriftverkehr mit der Rentenversicherung läuft immer über meinen Bruder in Deutschland. Der scannt es dann ein und schickt es mir per E-Mail. Dann drucke ich die Formulare aus, und kann sie weiterbearbeiten und unterschreiben. Dann werden sie wieder eingescannt und zurück an meinen Bruder in Deutschland geschickt, der sie dann wiederum ausdruckt und sie dann per Brief an die Rentenversicherung schickt.
Das hört sich zwar etwas umständlich an, ist es aber gar nicht. Und es ist der sicherste Weg. Denn die philippinische Post kannste komplett vergessen. Letztens erreichte mich ein Brief von der Darmstädter Volksbank, obwohl "Priority" drauf stand schon nach "nur" drei Monaten.
So ist es gut, das die Rentenversicherung mein "System" so akzeptiert, welches ich schon vor den Pandemiezeiten so gehandhabt habe.
Und ich kann froh sein, das ich durch meinen Bruder so eine gute Hilfe habe.
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Aber wir wären ja nicht auf den Philippinen, wenn ich nicht auch von hier, dieser "Minibehörde für Inkompetenz und geballter Blödheit!", und über deren Unfähigkeit berichten könnte.
Da ist zunächst einmal die "Barangay Captain", also die "Ortsvorsteherin". Die alte Captain ist letztes Jahr gestorben und die Neue ist ein "gleichwertiger" Ersatz: Eine alte Schachtel die wohl außer dummem Gebabbel nichts auf die Reihe bringt.
Als wir an der Barangay-Hall ankamen, saß sie mit einigen "Mitarbeiterinnen" unter einem Zeltpavillon vorm Bürogebäude. Wäre dies eine Männergesellschaft gewesen, hätten nur noch ein Kasten Bier und der Grill gefehlt.
Ich legte ihr meine Papiere vor, aber sie hatte nichts weiter zu tun, als mir Komplimente zu machen, und stets zu wiederholen, welch schöne Augen ich hätte, und was für ein hübscher Mann ich sei (trotz Glatze und Bauch). Dabei betatschte sie mich auch noch pausenlos als ich neben ihr saß, um ihr zu erklären was ich brauchte. Somit kann man ja auch seine Unfähigkeit kaschieren.
Da ja die Chefin niemals selbst arbeitet, delegierte sie auch gleich mein Anliegen an ihre Tochter, die wohl auch dort "arbeitet", damit die sich um Stempel und Unterschriften kümmere, und der ich dann das Ganze dann auch noch einmal erklären musste.
Und somit hatte die Alte Zeit mir weiterhin auf den Keks zu gehen.
Ich lasse mir immer zur Sicherheit und sozusagen als "Zugabe" für die Rentenversicherung dort auch noch so eine Art "Wohnsitzbescheinigung" ausdrucken, welche die Lebensbescheinigung ergänzen soll.
Diese Arbeit muss dann natürlich wieder eine andere Tante machen, damit die Fehlerquote auch gleichmäßig verteilt wird. Die war dann tatsächlich nicht in der Lage zweimal hintereinander fehlerfrei meinen Namen zu schreiben, obwohl ich es ihr laut und deutlich, in großen Blocklettern, dick und fett auf einen Zettel geschrieben habe. Und die nächste Tussi, die dann die Quittung für den Ausdruck ausstellt, konnte den Buchungstext auch nicht fehlerfrei auf den Zettel schreiben.
Nun ja, nach ca. einer Stunde war dann doch endlich alles, mehr schlecht als recht, erledigt und ich konnte mit dem ganzen Zettelkram wieder nach Hause fahren, und dort Alles weiterbearbeiten.
Also mich wundert jetzt so langsam gar nichts mehr, warum es hier im Ort "entwicklungstechnisch" überhaupt nicht weitergeht...